Inobhutnahme- und Clearingeinrichtung Koje

Der Landkreis Aurich betreibt seit dem Jahr 2014 eine eigene Inobhutnahme- und Clearingeinrichtung „Koje“. Die Einrichtung ist barrierefrei und bietet zehn Plätze für Minderjährige im Alter von 10-17 Jahren. Acht dieser Plätze dienen zur Klärung (Clearing). Auf diesen Plätzen verbleiben die Kinder und Jugendlichen für drei Monate. Zwei Plätze sind für den Bereitschaftsdienst vorbehalten und werden außerhalb der Öffnungszeiten des Amtes, sowie an Sonn- und Feiertagen belegt. Hier geht es um eine kurzfristige Krisenintervention. Der Verwaltungsakt für die Inobhutnahme wird durch den Sozialen Dienst oder den Pflegekinderdienst des Amtes für Jugend und Soziales durchgeführt.

Das vorrangige Ziel unserer Einrichtung ist Rückführung in die Herkunftsfamilie nach der Clearingzeit. Allerdings kann eine Rückführung in den elterlichen Haushalt aufgrund verschiedener Umstände nicht immer umgesetzt werden. Bei diesen Fällen wird mit den beteiligten Fachdiensten und den Kindern bzw. Jugendlichen gemeinsam nach einer Alternative, wie z. B. einer Wohngruppe oder einer Unterbringung in der Vollzeitpflege, gesucht.

Das Team der Einrichtung besteht aus verschiedenen Professionen und im Handlungsansatz wird systemisch mit den Familiensystemen gearbeitet.


Ziel des Berufspraktikums

Das Ziel des Berufspraktikums ist, dass Du das sozialpädagogische/-arbeiterische Handeln in einem Praxisfeld der stationären Kinder- und Jugendhilfe erlernst. Das Berufspraktikum wird in drei Phasen stattfinden.

Die erste Phase dient dazu, dass Du die Struktur des Trägers, aber auch die Einrichtung mit ihrem Tages- und Wochenablauf kennenlernst, sowie die Kinder und Jugendlichen und deren Mitarbeiter*innen. Das Kennenlernen der anderen Abteilungen und Institutionen, sowie eine Einführung in das Berichtswesen stellen den Schwerpunkt in der ersten Phase da. Zum Ende der ersten Phase wird dein erster begleiteter Nachtdienst stattfinden.

In der zweiten Phase geht es u. a. um die soziale Analyse und die Bezugsarbeit mit den hier untergebrachten Kindern und Jugendlichen und ihren Familien. Die Einführung in die Methoden und den systemischen Interventionen wird durch die systemischen Berater*innen bzw. den Familientherapeuten der Einrichtung stattfinden.

In der dritten Phase des Anerkennungsjahres geht es zunehmend um die eigenständige Planung und Umsetzung der gelernten Intervention und der dazugehörigen Reflexion im Kontext des gesamten Systems und des eigenen Handelns. Es findet eigenständige Bezugsarbeit statt, sowie die Erstellung von Entwicklungsberichten. Im gesamten Anerkennungsjahr wirst Du zudem die Mitarbeiter*innen der Einrichtung in der Woche und gelegentlich am Wochenende unterstützen.