Partnerschaften

Der Landkreis Aurich pflegt eine langjährige Partnerschaft mit der israelischen Stadt Bat-Yam ("Tochter des Meeres") bei Tel-Aviv, die mit Kontakten auf sportlicher Ebene bis in die 60-er Jahre zurück reicht. Motor der Zusammenarbeit war der stellvertretende Landrat und spätere Landtags- und Europaabgeordnete Günter Lüttge.

Der Landkreis Aurich hat über viele Jahre für junge Ostfriesen mehrwöchige Aufenthalte in den Kibbuzim Ha´Hoterim bei Haifa und Moran in Galiläa organisiert. Junge Israelis der Shazar Highschool besuchen regelmäßig ihre Partnerschule, die IGS Aurich-West.

Weitere Säulen dieser Partnerschaft sind neben den Schulen die Ende 1989 ins Leben gerufene Deutsch-Israelische Gesellschaft Ostfriesland (DIG) und - nicht zu vergessen - die zahlreichen gewachsenen Freundschaften im privaten Bereich.

Die Beziehungen zu Bat-Yam erreichten ihren Höhepunkt am 8. Oktober 1987 mit dem Austausch offizieller Partnerschaftsurkunden - im 40. Jahr des Bestehens des Staates Israel und im Jahr des 60-jährigen Stadtjubiläums von Bat-Yam.

Eine weitere offizielle Partnerschaft pflegt der Landkreis mit der Stadt Alma-Ata ("Bunter Berg") in Kasachstan nahe der Grenze zu China - eine Stadt, die heute Almaty heißt. Die Kontakte kamen über die Deutsch-Sowjetische Freundschaftsgesellschaft Ems-Jade zustande. Am 7. Juni 1991 wurde im Hotel "Fährhaus" in Norden-Norddeich die offizielle Partnerschaftsvereinbarung durch den Vorsitzenden des Exekutivkomitees der Stadt Alma-Ata auf der einen sowie Landrat Hinrich Swieter und Oberkreisdirektor Dr. Hilko Schaumburg auf der anderen Seite unterzeichnet. Geplant war ein umfangreicher wirtschaftlicher und kultureller Austausch.

Nach anfänglichen Besuchen von Schulklassen und Sportlergruppen, einem Familienaustausch, dem Besuch einer Delegation zur Verbesserung der Kontakte im Bereich Jugendarbeit, dem Austausch von Kunstausstellungen, der Einladung der Stadtspitze von Alma-Ata zur Hannover Messe und sogar der Reise eines Auricher Arztes per Fahrrad nach Alma-Ata kam die Partnerschaft Ende der 90-er Jahre zum Erliegen.

Als Gründe sind die räumliche Entfernung, sprachliche Probleme, der unterschiedliche sozio-kulturelle Hintergrund und letztlich auch die beschränkten finanziellen Möglichkeiten beider Partner zum aktiven Ausbau einer solchen Partnerschaft zu nennen.

Mit dem Landkreis Kepno im Süden der Wojewodschaft Wielkopolskie (etwa Bundesland / Regierungsbezirk "Großpolen"), an der Grenze zu Schlesien und Lodz, hat der Landkreis Aurich am 01. September 2002 einen weiteren Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Die Wojewodschaft Großpolen wiederum unterhält eine offizielle Partnerschaft zum Land Niedersachsen.

Die hiesigen Beziehungen fußen auf dem seit über 10 Jahren bestehenden Schüleraustausch zwischen dem Kepnoer Liceum Ogoksztalcace und dem Auricher Gymnasium Ulricianum. Vorreiter ist auch die bereits seit 1997 bestehende Partnerschaft der Gemeinde Baranow im Landkreis Kepno mit der Gemeinde Ihlow. Im Sommer 2006 wurden auch zwischen der Gemeinde Hinte und Leka Opatowska Partnerschaftsurkunden ausgetauscht.

Die Partnerschaft zwischen dem Landkreis Kepno und dem Landkreis Aurich wurde bei einem Besuch der Ostfriesen in Polen 2013 offiziell bekräftigt.

Ein weiteres partnerschaftliches Miteinander gab es nach der Wiedervereinigung über mehrere Jahre mit dem Landkreis Bitterfeld in Sachsen-Anhalt. Die tragenden Säulen dieser Zusammenarbeit waren einmal der Landkreis Aurich selber, der sein Verwaltungswissen zur Verfügung gestellt und viele Mitarbeiter Monate lang nach Bitterfeld abgeordnet hat. Auch die Kreisvolkshochschule Aurich hat in Bitterfeld in der Erwachsenenbildung große Aufbauarbeit geleistet, hat Ausbildungs- und Umschulungsmaßnahmen für die Jugend bereit gestellt sowie große Anstrengungen im Bereich 2. Arbeitsmarkt unternommen. Großes Engagement hat in Bitterfeld auch die Kreissparkasse Aurich an den Tag gelegt.

Die Partnerschaft mit dem Landkreis Bitterfeld wurde im Herbst des Jahres 2002 im Zuge des Jahrhundert-Hochwassers von Elbe und Mulde wieder belebt. Der Landkreis Aurich hat drei Klassen einer Schule für Lernhilfe, in der das Wasser teilweise 1,60 m hoch stand, für eine Woche eingeladen und dem Bitterfelder Landrat weiter gehende Verwaltungshilfe beim Bewältigen der Hochwasserschäden angeboten.

Keine offizielle Partnerschaft, aber eine langjährige geschäftliche Beziehung, die längst freundschaftliche Züge angenommen hat, unterhält der Landkreis Aurich ferner mit dem Berggasthof "Falkenhütte" und den übrigen Vertragspartnern in Steibis / Oberstaufen, seit 1974 Austragungsort des Jugendwinterlagers des Landkreises Aurich. Über 30.000 Jugendliche haben dort inzwischen bei der Skischule von Christel Krantz (Olympiasiegerin von 1936) das Skilaufen und mit den Allgäuer Alpen eine andere Landschaft sowie einen anderen Menschenschlag kennen gelernt.

Ebenfalls ohne den förmlichen Austausch von Partnerschaftsurkunden gedeiht seit mehreren Jahren eine Zusammenarbeit mit der Region um die griechische Stadt Kalamata auf der Halbinsel Peleponnes. Verbindendes Thema ist in erster Linie der Bereich Umweltschutz und Abfallwirtschaft.