Mähroboter: Gefahr für Igel, Amphibien & Co.
Mit dem Frühling beginnt auch wieder die Gartensaison. Viele Gartenbesitzer greifen dabei auf moderne Technik wie Mähroboter zurück, um Zeit zu sparen und einen gepflegten Rasen zu erhalten. Doch diese vermeintlichen Helfer bringen auch erhebliche Risiken für die heimische Tierwelt mit sich – insbesondere für Igel, Amphibien und andere Kleintiere.
„Was praktisch erscheint, kann für Tiere tödlich enden“, warnt das Amt für Bauordnung, Planung und Naturschutz des Landkreises.
Igel fliehen bei Gefahr nicht, sondern rollen sich zusammen – für viele Mähroboter sind sie damit kein Hindernis. Die Folge sind schwere Schnittverletzungen oder tödliche Unfälle. Auch Freischneider und Rasentrimmer stellen ein Risiko dar. Viele verletzte Tiere schaffen es nicht bis zur Auffangstation – die Dunkelziffer ist hoch.
Zusätzlich trägt das häufige, tief eingestellte Mähen mit Robotern zum Verlust der Artenvielfalt bei. Blumen wie Gänseblümchen oder Klee kommen kaum zur Blüte, Nahrung und Lebensraum für Insekten gehen verloren – mit weitreichenden Folgen für das gesamte Ökosystem im Garten.
Was Gartenbesitzer tun können:
- Tagsüber mähen: Viele gefährdete Tiere sind dämmerungs- oder nachtaktiv. Tagsüber zu mähen senkt das Risiko daher erheblich.
- Vorher kontrollieren: Vor dem Mähen den Bereich nach Tieren absuchen – besonders nach Igeln.
- Schnitthöhe hoch einstellen: So haben Pflanzen eine Chance zu blühen – und die Artenvielfalt bleibt erhalten.
- Nicht unter Büsche oder in Randbereiche mähen: Dort halten sich Tiere bevorzugt auf.
- Wilde Ecken zulassen: Ungepflegte Randbereiche bieten wertvollen Lebensraum und verbessern sogar das Mikroklima.
- Durchgänge im Zaun (10 x 10 cm): So können Igel auf Nahrungssuche auch Nachbargärten nutzen.
- Totholzhecken und Laubhaufen: Bieten Unterschlupf und Winterquartier für viele Tiere.
Wer dennoch nicht auf einen Mähroboter verzichten möchte, sollte sich im Vorfeld über besonders tierfreundliche Modelle informieren. Einige Geräte erkennen Hindernisse besser als andere – Studien liefern hier bereits erste Vergleichsdaten.
Der Landkreis ruft alle Gartenbesitzer dazu auf, ihren Garten naturnaher zu gestalten und Rücksicht auf die Tierwelt zu nehmen. Auch ein gepflegter Garten kann trotz „wilder Ecken“ optisch attraktiv sein und zugleich ein lebendiges Stück Natur bleiben.