In fast fünf Jahrzehnten viel für Juist erreicht
Seit fast 50 Jahren setzt sich der Juister Dieter Brübach in vielfältiger Weise für das Gemeinwohl ein. Für dieses Engagement ist der 83-Jährige mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Das Ehrenzeichen samt Urkunde wurde ihm jetzt im Rahmen einer Feierstunde im Hotel Friesenhof auf Juist von Landrat Olaf Meinen ausgehändigt. Durch seine beispielhafte ehrenamtliche Tätigkeit habe der gebürtige Nordhesse, der seit 1963 auf der Nordseeinsel lebt, erheblich zur Entwicklung des Gemeinwesens auf Juist beigetragen, hob Meinen hervor.
Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Brübach die Medaille verliehen. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die offizielle Übergabe aber erst mit erheblicher Verspätung durchgeführt werden. „Nun ist es endlich soweit“, freute sich der Landrat gemeinsam mit dem neuen Ordensträger.
Dessen Liste ehrenamtlicher Tätigkeiten ist lang: Seit 1973 gehört Brübach der Freiwilligen Feuerwehr Juist an und war dort mehr als 25 Jahre lang Schriftführer. Das Töwerland-Musikfestival hat er mit ins Leben gerufen, es etabliert und jahrelang begleitet, bei der „Harmonia“ hat er musiziert. Vor allem aber sich Brübach für die Juist-Stiftung stark gemacht, „ohne die hier in dieser vergleichsweise kleinen Gemeinde vieles vielleicht nicht möglich gewesen wäre oder möglich ist“, hob der Landrat hervor.
Im Jahr 2006 war Brübach Gründungsmitglied der Juist-Stiftung, deren Vorsitzender er bis 2014 gewesen ist. Auch in der Vorbereitungsphase hatte er schon maßgeblich an der Gründung der Stiftung mitgewirkt, die sich in vielfacher Hinsicht für Juister Belange stark macht. Sie fördert die Bildung und Erziehung ebenso wie Wissenschaft und Forschung, Naturschutz und Heimatpflege, Gesundheit und Sport und setzt sich auch für soziale Zwecke ein.
Als Ehrenvorsitzender gehört Brübach weiterhin dem Vorstand der Stiftung an. Seit deren Gründung konnten zahlreiche Vorhaben auf den Weg gebracht oder Juister Vereine und Institutionen unterstützt werden. Als größte Maßnahmen sind die Restaurierung des Laternenhauses vom Leuchtturm Memmertfeuer oder die Einrichtung des Mehrgenerationen-Fitness-Parcours im Janus-Park zu nennen. Weitere Projekte waren die jährliche Sanierung an den Goldfischteichen, die Förderung der Barrierefreiheit durch die Absenkung von Bürgersteigen, die Finanzierung und Anschaffung eines Sprungpolsters zur Menschenrettung für die Feuerwehr und die Errichtung eines Platzes für anonyme Bestattungen auf dem Dünenfriedhof. „Das Spektrum der Institutionen, die von der Unterstützung profitiert haben, ist also wirklich sehr breit gefächert“, stellte der Landrat fest.
Dass die Juist-Stiftung seit 2008 Mitglied der Initiative Bürgerstiftungen ist und seitdem regelmäßig deren Gütesiegel erhält, sei ebenfalls zu einem erheblichen Anteil dem Engagement von Dieter Brübach zu verdanken. „Dieser Erfolg kommt natürlich nicht von selbst, sondern dafür muss man sich anstrengen und sicherlich so manches Mal sicherlich auch Klinken putzen“, sagte Meinen. Erfolgreich sein könne man aber nicht alleine, sondern immer nur gemeinsam mit anderen Mitstreiterinnen und Mitstreitern. Daher könne Brübach die Verdienstmedaille auch ein Stückweit stellvertretend für alle entgegennehmen, „die sich gemeinsam mit Ihnen für die Belange der Menschen hier auf dieser schönen Insel einsetzen“, betonte Meinen.
Großes Lob für Brübachs Einsatz kam auch von Bürgermeister Dr. Tjark Goerges. Der Geehrte sei im positiven Sinne ein „unruhiger Geist“ und hervorragender Netzwerker, der es mit guten Ideen, langem Atem und großer Durchsetzungskraft immer wieder schaffe, andere zu begeistern und mitzuziehen. „Als Juister können wir stolz sein, einen solchen Menschen unter uns zu haben“, betonte Goerges, der ebenfalls auf die zahlreichen Projekte der Juist-Stiftung hinwies. Dort sei Brübach immer noch eine treibende Kraft.
Dieser selbst freute sich sichtlich über die Auszeichnung, wies aber auch ausdrücklich darauf hin, dass er den Orden auch stellvertretend für alle Weggefährtinnen und -gefährten entgegennehme. „Ich bin nur ein Teil des Ganzen“, sagte Brübach. Vor allem Ehefrau Renate habe ihn immer unterstützt.