„Deutschlands beste Biotonnen-Kampagne“
Auf dem renommierten Kasseler Abfall- und Ressourcenforum nahm die Abfallwirtschaft des Landkreises Aurich kürzlich die Auszeichnung als „Deutschlands beste Biotonnen-Kampagne" für Ihre Aufklärungsarbeit mit „Trenn Dich korrekt" entgegen. Die 2020 gestartete Aktion verfolgt eine dauerhafte Reduzierung von Störstoffen im Bioabfall des Landkreises und setzte sich mit Ihrem Konzept gegen ebenfalls hochwertige Beiträge aus dem Landkreis Steinfurt und dem Landkreis Wesel auf den folgenden Plätzen durch. Veranstalter des zum ersten Mal durchgeführten Wettbewerbes ist die Aktion Biotonne Deutschland, ein bundesweites Netzwerk zur Förderung der Bioabfallverwertung in Deutschland.
Kreativ, langfristig, erfolgreich: Landkreis Aurich überzeugt
Das Kampagnen-Konzept, welches vom Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit der Abfallwirtschaft im Landkreis Aurich in Zusammenarbeit mit der Agentur FECHT. (jetzt Agentur FAKT.) erarbeitet wurde, stellte sich als messbar erfolgreich heraus und wurde nun von einer fachkundigen Jury offiziell gewürdigt. Diese setzte sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Bundesumweltministeriums, des Umweltbundesamtes, des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU), der Bundesgütegemeinschaft Kompost (BGK) und der Nachhaltigkeitsagentur .lichtl Ethics & Brands zusammen. Bewertet wurden die eingesandten Kampagnen nach deren Innovationskraft, Kreativität und Wirksamkeit zur Reduzierung von Fremdstoffen im Bioabfall. Die Siegerkampagne aus dem Landkreis Aurich überzeugte die Jury durch ihren Ideenreichtum, Langfristigkeit und messbare Erfolge.
Störstoffe wurden zum kostspieligen Umweltproblem
Initial für die Entwicklung der Kampagne „Trenn Dich korrekt" war der stetig steigende Anteil an Fremdstoffen im Bioabfall des Landkreises in den Jahren vor 2020. Vor allem Kunststoffe wie Mülltüten und Verpackungen, aber auch Glas, Textilien, Metalle, Hygieneprodukte und vieles andere, stellten ein erhebliches Problem dar. Vermeintlich kompostierbare, teils DIN-genormte Kunststoffe, die im Landkreis Aurich ebenfalls nicht für die Bioabfallentsorgung zugelassen sind, verschärften die
Problematik zusätzlich. Gleichzeitig werden die gesetzlichen Auflagen für die Verwertung von Bioabfällen unter anderem durch die Bioabfallverordnung (BioAbfV) immer strenger.
Die landkreiseigene Entsorgungstochter MKW GmbH & Co. KG musste großen technischen und Kostenaufwand zur Störstoffentfrachtung des Bioabfalls betreiben, um den Eintrag von z.B. Kunststoffen über Kompostprodukte in die Umwelt zu vermeiden. Diese Umstände sind in ihrer Gesamtheit budgetwirksam für die MKW und letztlich die Gebührenzahler.
Vor diesem Hintergrund wurde ein ganzheitliches Maßnahmenpaket – bestehend aus den drei Bausteinen Aufmerksamkeit, Aufklärung sowie Analyse & Kontrolle – entwickelt. Ziel der Kampagne war und ist es, alle Menschen in der Region kurz, präzise, aufmerksamkeitsstark und sympathisch mit den wesentlichen Informationen zu „Kein Plastik in den Bioabfall" zu versorgen.
Umfangreiche Informations-Angebote und regionale Botschafter
Um die Kampagne ansprechend, wiedererkennbar und vielfältig zu gestalten, wurden regional und überregional bekannte Persönlichkeiten und Prominente als Botschafter für die kreativ gestalteten Kampagnenmotive gewonnen. Neben Galileo-Reporter Harro Füllgrabe, Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf und Ossiloop-Moderator Heino Krüger prägen der Kindermusiker herrH, der aus den Medien bekannte „Müllkutscher von Juist", Ode Odens und die Boßler des KBV "He löpt noch" Südarle die Kampagne.
Mit einer breit angelegten Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit konnte die Thematik erfolgreich in das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis gerückt werden. Dabei wird über die korrekte Bioabfallentsorgung aufgeklärt, aber auch über die Vorteile der hochwertigen Verwertung für Umwelt, Klima und den eigenen Geldbeutel informiert. Konkrete Hilfsangebote in Form von Vorsammelbehältern, nassfesten Papiertüten, Filterdeckeln für die Biotonne etc. sollen die Bioabfall-Entsorgung angenehmer gestalten und erzeugen eine hohe Resonanz in der Bevölkerung.
Biotonnen-Kontrollen führen zum Erfolg
Im Rahmen des dritten Kampagnen-Bausteins „Analyse & Kontrolle" wurden die Biotonnen stichprobenartig auf Fremdstoffe geprüft. Behälter mit Fremdstoffen werden nicht mehr entleert, erhalten eine rote Hinweiskarte und werden digital in der Datenbank vermerkt, um bei der nächsten Abfuhr gezielt kontrolliert zu werden. Durch ein mit der RWTH Aachen gemeinsam entwickeltes Bewertungssystem angelieferter Bioabfälle konnte letztlich festgestellt werden, dass sich die Qualität des angelieferten Bioabfalls aus dem Landkreis Aurich seit Kampagnenstart erheblich verbessert hat: Der durchschnittliche Störstoffanteil fiel um über zwei Drittel von über 6 Prozent auf unter 2 Prozent.
Um den Gesamteffekt der Kampagne aufrecht zu erhalten, wird diese bis auf Weiteres fortgeführt. Außerdem wird an einer Ausweitung der Kampagne auf weitere Fraktionen gearbeitet.
Weitere Informationen zur Kampagne „Trenn Dich korrekt" können der Internetseite www.trenndichkorrekt.de entnommen werden.