„Aushängeschild für das Ehrenamt“ mit Bundesverdienstkreuz geehrt
Für ihr langjähriges Engagement im kommunalpolitischen, sozialen und sportlichen Bereich ist die Norderin Barbara Kleen mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Durch ihren bürgerschaftlichen Einsatz habe sich Kleen in hohem Maße für die Stadt Norden und den gesamten Landkreis Aurich verdient gemacht, hob Landrat Harm-Uwe Weber hervor, der den Orden am vergangenen Freitag im Rahmen einer Feierstunde in der Norder Conerus-Schule übergab.
Die Ehrung sei auch ein Zeichen dafür, dass die Gesellschaft auf Menschen mit einer Vorbildfunktion angewiesen ist, betonte Weber. Die öffentliche Hand könne und solle nicht alles leisten. Vielmehr sei ehrenamtliches Engagement der „Kitt für ein funktionierendes Gemeinwesen“. Dies habe sich nicht zuletzt in den Jahren 2015 und 2016 gezeigt, als tausende Flüchtlinge in den Landkreis Aurich gekommen sind, deren Betreuung ohne die vielen freiwilligen Flüchtlingshelfer gar nicht zu bewältigen gewesen wäre, stellte der Landrat fest. Auch Kleen hatte dabei mitgeholfen, dass die Geflüchteten im Landkreis Aurich Fuß fassen konnten.
Die Norderin sei geradezu ein „Aushängeschild für ehrenamtlichen Einsatz“, wenn man sich die lange Liste der Aufgaben ansehe, die sie bereits übernommen hat oder immer noch wahrnimmt. Für die Ehrung vorschlagen worden war sie vom Awo-Bezirksvorstand Weser-Ems. Dessen Vertreter Friedhelm Merkentrup stellte Kleens Einsatz für den Wohlfahrtsverband heraus, dessen Norder Kreisvorsitzende Barbara Kleen seit 2011 ist. Sie habe an der Gründung der Sozialstation mitgewirkt, das Awo-Kompetenzzentrum sei mustergültig und auch die Tagespflege werde hochgeschätzt, sagte Merkentrup.
Neben ihrem Engagement für die Awo ist Barbara Kleen seit mehr als 20 Jahren für die SPD aktiv. Es werde zu Recht immer wieder beklagt, das zu wenige Frauen kommunalpolitisch tätig seien, Kleen aber habe hier in „mehrfacher Hinsicht eine Vorbildfunktion eingenommen“, sagte Weber. Seit 1998 ist sie Mitglied im Rat der Stadt Norden und seitdem auch im Verwaltungsausschuss. Dem Aufsichtsrat der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Norden oder den verschiedensten Norder Fachausschüssen gehörte Kleen ebenso an wie der Mitgliederversammlung des Vereins Gnadenkirche Tidofeld, dem Beirat des Ostfriesischen Teemuseums oder dem Verwaltungsrat der Behindertenhilfe Norden.
Als stellvertretende Bürgermeisterin hat Kleen die Stadt Norden bei den verschiedensten Anlässen repräsentiert. „Ich bin froh, dich als Stellvertreterin zu haben“, lobte Bürgermeister Heiko Schmelzle. Er könne immer auf Kleens Unterstützung zählen. Die Stadt Norden habe den Vorschlag für eine Ehrung daher ausdrücklich unterstützt.
Aber nicht nur der Politik oder der Awo gilt Kleens Interesse, sondern auch im sportlichen Bereich ist sie seit vielen Jahren tätig. Bereits seit 1971 gehört sie dem Wassersportverein Norden an. Dort war sie nicht nur selbst aktive Kanusportlerin, sondern hat auch hier schon früh Verantwortung übernommen – als langjährige Frauenwartin, als Sozial- und Jugendwartin und zehn Jahre lang als Vorsitzende des Wassersportvereins.
Aber nicht nur für ihre Heimatstadt Norden setzt sich Barbara Kleen in den verschiedensten Bereichen ein, sondern auch für den Landkreis Aurich. So gehört sie dem Kreistag bereits seit 2001 an. „Es gibt nur wenige Ausschüsse und andere Gremien, in denen du nicht Mitglied gewesen bist“, sagte Landrat Weber. Wegen ihrer ruhigen und ausgleichenden Art werde Kleen über die Fraktionsgrenzen hinweg geschätzt. Denn sie sei keine Selbstdarstellerin, die sich in den Vordergrund dränge, sondern stelle sich gerne in den Dienst einer Sache, von der sie überzeugt sei. Sie packe mit an, wo Unterstützung gebraucht werde, sei fleißig, grundehrlich und absolut zuverlässig. „So habe ich Dich immer wieder erlebt“, sagte Weber: „Und so hast Du eine Menge für die Gemeinschaft hier in der Stadt Norden und, darüber hinaus, für den Landkreis Aurich erreicht.“ Kleen habe sich die hohe Auszeichnung durch ihr beispielhaftes Verhalten verdient und dürfe den Orden daher auch selbstbewusst tragen.
„Man kann sich ja nicht dagegen wehren“, schmunzelte die Geehrte. Sie nehme das Verdienstkreuz inzwischen gerne an, stellvertretend auch für die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Awo sowie alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den Ortsvereinen: „Ohne sie könnte ich die Arbeit gar nicht machen.“