Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Corona-Krise stellt uns alle vor enorme Herausforderungen. Nur gemeinsam können wir es schaffen, die Ausbreitung des Virus zu bremsen. Ohne tiefe Einschnitte in unseren Alltag ist diese Riesenaufgabe aber nicht zu schultern.

Aus diesem Grund hat der Landkreis Aurich in den letzten Tagen eine ganze Reihe von Verfügungen erlassen, mit denen das öffentliche Leben eingeschränkt wird: Veranstaltungen wurden untersagt, Kliniken und Heime für Besucher geschlossen, Urlaubsgäste nach Hause geschickt, Schulen und Kindertagesstätten dicht gemacht. Auch die Kreisverwaltung wurde für Besucher weitestgehend abgeriegelt.

Ich weiß, dies alles verlangt den Betroffenen viel ab – stellt die Gesellschaft insgesamt vor eine harte Probe. Hoteliers und Gastronomen, selbstständige Kleinunternehmer und Freiberufler bekommen die Auswirkungen besonders zu spüren, fürchten zum Teil um ihre Existenz, weil die wirtschaftliche Grundlage wegbricht.

Ich bitte Sie alle aber um Verständnis für diese Maßnahmen. Denn ohne strenge Restriktionen werden wir es nicht schaffen, das Virus in Schach zu halten. Und genau darum geht es: Zeit zu gewinnen, damit unser Gesundheitssystem die Last auch tragen kann.

In dieser Situation, wie wir sie alle zuvor noch nicht erlebt haben, ist der Zusammenhalt immens wichtig. Es ist jetzt Zeit, Rücksicht zu nehmen, indem Vorsichtsmaßnahmen ernst genommen werden. Es ist aber auch Zeit, füreinander da zu sein und aufeinander zu achten!

Deshalb meine dringliche Aufforderung und Bitte: Versuchen Sie, den Kontakt zu anderen so gut es geht zu vermeiden. Beachten Sie die Hygieneregeln. Denken Sie an Ihre Mitmenschen. Unterlassen Sie Hamsterkäufe.

Wir alle müssen uns jetzt solidarisch zeigen. Darum freue ich mich über all diejenigen, die ihren Mitmenschen in dieser Ausnahmesituation helfen wollen, zum Beispiel, indem sie für Ältere einkaufen gehen. Diese Menschen machen mir Hoffnung, dass unsere Gesellschaft gestärkt aus dieser Krise herausgehen kann.

Dankbar bin aber auch all denen, die in dieser schwierigen Zeit dafür sorgen, „dass der Laden läuft“: Ärztinnen und Ärzten, Pflegerinnen und Pfleger und viele andere Berufsgruppen sind derzeit unter deutlich erschwerten Verhältnissen tätig. Auch in vielen Bereichen der Kreisverwaltung wird am Limit gearbeitet. Ich denke aber auch an die vielen Verkäuferinnen und Verkäufer, die dafür sorgen, dass die Lebensmittelregale wieder aufgefüllt werden. Was wären wir – gerade jetzt – ohne sie?

Es gibt aber auch Menschen, die versuchen, Profit aus der Krise zu schlagen oder Scharlatane, die ihren Unfug im Internet verbreiten. Fallen Sie nicht darauf hinein! Verlassen Sie sich auf seriöse Quellen! Denn nur wer richtig informiert ist, kann richtig handeln. Wer stattdessen an „Fake News“ glaubt, kann sich und andere gefährden.

Auch wer die Verbote umgeht, bringt andere in Gefahr. Darum appelliere ich noch einmal eindringlich an Sie alle: Nehmen Sie die Lage ernst und nehmen Sie die Regeln ernst! Nur so werden wir die Herausforderung, vor die uns die Corona-Krise stellt, bewältigen können. Danke für Ihre Einsicht! Ich wünsche Ihnen alles Gute. Bleiben Sie gesund!

Herzlichst Ihr

Olaf Meinen

Landrat